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Tipps für den Kimono-Kauf

Zollgebühren berechnen – Kostenlawine vermeiden

Jetzt haben Sie einen Kimono bestellt, ein echtes Schnäppchen! In den USA, in Japan, in Australien oder sonstwo. Nach ein bis 3 Wochen oder noch später kommt er endlich an. Allerdings nicht bei Ihnen zuhause sondern beim Zoll. Und nun haben Sie das Vergnügen, sich zum Zoll zu begeben und sich dort die Folgekosten Ihrer Bestellung vorlegen zu lassen. Zahlen dürfen Sie natürlich auch.

 Versteckte Kosten: Versand, Zollgebühren und Einfuhrumsatzsteuer

Versand:

Leider sind Kimono aus Japan, den USA oder anderen Ländern meistens nur so lange preiswert, bis es an den Versand geht. Hier wird oft EMS, also versicherter Versand angeboten. Dieser ist teurer, aber zugleich auch sicherer und schneller als SAL. EMS dauert ca. 1 Woche, SAL kann etliche Wochen dauern. Von Seepost ganz zu schweigen…

Einfuhrumsatzsteuer (EUST):

Nach meiner Information müssen Sie ab einem Warenwert von 22,- Euro 19% Einfuhrumsatzsteuer draufrechnen. Zusätzlich entstehen noch Zollgebühren. Alles, was unter diesem Betrag liegt, ist einfuhrabgabenfrei. Zwischen 22,- und 150,- Euro müssen Sie Einfuhrabgaben zahlen, jedoch keinen Zoll.

Zollgebühren:

Ab 150,- EUR (Summe aus Warenwert + Versand) müssen Sie für Kimono 12% Zollgebühren zahlen. Für andere Waren gelten andere Gebühren.

Rechnungsbeispiel mit Einfuhrumsatzsteuer (EUST), aber ohne Zollgebühren:

  • Artikelpreis: 21,90 Euro
  • Versandkosten: 5,00 Euro
  • Gesamtwert: 26,90 Euro (Bemessungsgrundlage)
  • Resultat: die Wertgrenze von 22 Euro ist überschritten, es sind Abgaben (EUST) zu erheben, jedoch kein Zoll. (Dieses Beispiel + mehr Info finden Sie hier: www.zoll.de)

Rechnungsbeispiel mit EUST und mit Zollgebühren:

  • Warenpreis: 120,- EUR
  • Versand: 32,- EUR
  • Gesamtwert: 152,- EUR (Bemessungsgrundlage)
  • Resultat: sowohl die Wertgrenze von 22,- Euro als auch die Grenze von 150,- sind überschritten, also sind EUST + Zollgebühren zu zahlen.

Unnötige Kosten von vorneherein vermeiden

Ich empfehle, das  Ganze vor der Bestellung durchzurechnen. Die meisten Händler bieten verschiedene Versandmethoden an und falls nicht, fragen Sie einfach mal nach. Gut möglich, dass der Händler bereit ist, eine kostengünstigere Versandmethode anzubieten. Oft wird zwar Kombiversand angeboten (z.B. bei ebay), dieser ist aber nicht unbedingt immer so vorteilhaft, da der Gesamtwert der Bestellung natürlich größer ist als bei kleineren Bestellungen.
Falls Sie mehrere einzelne Produkte bestellen möchten und der Händler von sich aus Ihre Bestellungen zu einer einzelnen zusammenfassen möchte, bitten Sie ihn darum, die Bestellung in mehreren kleineren Versandeinheiten zu verschicken – so haben Sie gute Chancen, die Zollgebühren zu umgehen.

Aber Vorsicht, es gibt noch einen Fallstrick: Wenn derselbe Händler an ein und demselben Tag mehrere Sendungen an Sie schickt und diese beim Zoll landen, kann es passieren, dass der Zollbeamte diese Waren zu einem einzigen Packstück zusammenfasst und dann wird sowohl EUST als auch schlimmstenfalls Zoll fällig!