Beschreibung
Sarashi – die traditionelle japanische Baumwollgaze
Sarashi… nie gehört? Kein Wunder, denn wer bis zu Sarashi vordringt, outet sich als Kimono-Insider! Sarashi ist gewissermaßen die traditonelle japanische Form eines Korsetts. Bei Frauen-Kitsuke dient es dazu, die Oberweite im Zaum zu halten. Bei Männern kann damit die Bauchpartie umwickelt werden. Alles, um die optimale Kimono-Figur zu erreichen.
9 (!) Meter Länge, 35 Zentimeter Breite
Das dürfte wohl für jeden Körper ausreichen. Immerhin müssen durchschnittlich gebaute Menschen mehrmals herumwickeln, um ans Ende des Stoffballens zu gelangen. Selbst bei Umfängen von gut 100 Zentimeter gibt es mit der Passform kein Problem!
Leicht und atmunksaktiv
Baumwollgaze ist ein wunderbar atmungsaktives und sehr leichtes Material. Der ganze Stoffballen wiegt nicht mehr als 190 Gramm! Die Gaze ist so locker gewebt, dass die Luft ungehindert hindurchgelangt. Somit ist dieses Material wesentlich hautfreundlicher als die handelsüblichen Korsetts / Kimono-BHs / Unterwäsche.
Unglaublich vielseitig!
Männer wickeln es in traditioneller Weise zum Beispiel als Pseudo-Unterhemd um den Bauch oder verwenden es gar als Fundoshi (traditionelle Unterhosen, mehr dazu weiter unten). Frauen können damit ihre Brust umwickeln, um die Oberweite zu verringern und besser in den Kimono hineinzupassen. Oder Schwangere verwenden es als leichtes Stützkorsett für den Bauch. Und wenn das Baby geboren ist, als Windel. Oder man verwendet das Sarashi als leichtes Hand- oder Wischtuch. Oder als Tragetuch für ein Baby, oder oder oder….
Brustwickel – so geht’s
Folgende japanische Videos zeigen gut, wie man Sarashi als Brustwickel bei Frauen einsetzen kann. Natürlich gibt es Varianten und normalerweise wird nicht die volle Länge verwendet.
- Das erste Video zeigt eine Methode, bei der die Baumwollgaze nach etwa 50 cm der Länge nach halbiert wird.
Die Gesamtlänge wird hier leider nicht genannt, aber ich gehe davon aus, dass es sich um ca. 2,50 bis 3 Meter handeln wird. Letztendlich muss man selbst für sich das angenehme Mittelmaß zwischen Zweck und Bequemlichkeit finden. - Im zweiten Video sehen wir eine andere, auch sehr verbreitete Methode.
Hier wird eine Stofflänge von 2,50 m empfohlen und das Sarashi wird auf die halbe Breite gefaltet, so dass es nur noch ca. 17cm breit ist. Außerdem soll der Stoffbruch oben liegen.
Hadajuban selber nähen
Kimono-Unterwäsche wie Hadajuban trägt sich oft einfach angenehmer als westliche Unterwäsche. Für die Anfertigungeinen Hadajuban (Kimono-Unterhemd) reichen je nach Statur und Schnitt zwischen 3 – 4 Meter Stoff aus. Der Hadajuban muss nicht besonders lang sein. Für die Ärmel reicht eine Länge von etwa 20 Zentimetern aus. Aber das bleibt im Grunde Ihren Vorlieben überlassen.
Ein solcher Ballen Baumwollgaze bietet jedenfalls genug Material, um 2 Hadajuban daraus zu nähen.
Fundoshi – Herren-Unterwäsche traditionell-japanisch
Auch einen urjapanischen Lendenschurz können Sie aus dieser Gaze ganz einfach anfertigen. Schneiden Sie etwa bei 2,50m – 2,70m Länge den Stoff ab. Fundoshi sind normalerweise etwas schmaler als dieser Stoffballen. Daher können Sie (müssen aber nicht) den Stoff entweder längs noch einmal halb durchschneiden oder ihn auch nur längs falten. Das Gewebe ist so locker gewebt, dass auch die volle Breite nicht zu dick sein dürfte.
Hier geht es zu einem Video, in dem gezeigt wird, wie man ein Fundoshi bindet…
Heiß waschbar und schnell wieder trocken
Sarashi hat noch einen Vorteil: Es kann heiß gewaschen werden und ist nach dem Waschen auch sehr schnell wieder trocken! In der Waschmaschine und im Schrank nimmt es nicht viel Platz weg.