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Obijime – die Kordel, die den Obi zusammenhält

Warum nur Frauen Obijime verwenden und Männer niemals, welche Arten von Obijime es gibt und wie sie hergestellt werden, erfahren Sie in diesem Artikel.

Männer verwenden keine Obijime

Mit der Obijime kann man den Obi binden und verhindern, dass der Kimono sich öffnet und herumflattert. Lässt man die Obikordel weg, lockert sich der Obi, verliert seinen Halt und rutscht auseinander. Daher ist die Verwendung dieser Obikordel unerlässlich beim Tragen eines Frauenkimono.
Für Kitsuke ist die Obijime ein wichtiges Zubehörteil.

Aussehen und Form

Etwa 150 Zentimeter lang, oft auch länger ist die Obikordel. Für Mädchen gibt es wesentlich kürzere Exemplare. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass die Kordel gut anderthalb mal um die Taille passt, sonst ist sie zu kurz zum Binden.
In der Breite liegen die Kordeln meistens zwischen 10 bis 15 Millimetern. In dieser Breite lassen sie sich gut binden, ohne zu sperrig zu werden.
Generell sind Obikordeln mit rundem Querschnitt etwas weicher und lockerer. Sie lassen sich auch leichter binden. Allerdings nutzen sie sich auch schneller ab, da sie oft etwas lockerer geflochten sind. Flache Kordeln sind sehr viel fester und enorm belastbar- sie halten sehr lange.

Je breiter der Obi, desto wichtiger die Kordel

Flache Obijime © V.Nagata
Flache Obijime © V.Nagata

Männer verwenden keine Obijime, denn der für sie gebräuchlichste Obi ist der Kaku-Obi mit 15cm Breite. Ein anderer Männer-Obi ist der weiche Heko-Obi, der sich leicht knoten lässt. Für keinen dieser Obi benötigt man keine Obikordel, da der Obi selbst gut geknotet / gebunden werden kann.

Frauen-Obi sind meistens etwa 30cm breit und ca. 3,50 m bis über 4 m lang. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Fukuro-Obi, Maru-Obi und Nagoya-Obi. Aufgrund ihrer Breite ist die Obijime als zusätzliches Hilfsmittel nötig, da der kunstvoll gebundene und oft recht schwere Obi ohne sie den Halt verlieren würde.

Schmalere Obi wie z.B. der Hanhaba-Obi oder der Hitoe-Obi, die beide etwa 15 cm breit sind, können auch ohne Obijime gebunden werden. Einige Bindetechniken lassen sich jedoch nur mit Obikordel durchführen.

Traditionelle Kumihimo-Technik

Runde Obijime in Kumihimotechnik © V.Nagata
Runde Obijime in Kumihimotechnik © V.Nagata

Hochwertige Obijime weden in der Kumihimo-Technik von Hand geflochten. Kumihimo ist eine traditionelle und aufwändige Handwerkstechnik, bei der Stränge feinster Seide auf einem Flechthocker oder Flechtrahmen kunstvoll verflochten werden. Preiswertere Obijime bestehen aus Kunstfaser und werden maschinell geflochten.

Das Bild zeigt eine Obi-Kordel, die auf althergebrachte Weise in Kumihimo-Technik aus Seide geflochten wurde. Das hier verwendete Flechtmuster ist eines der einfacheren und dennoch erzielt es einen sehr eleganten Effekt.

Viele verschiedene Arten

Es gibt runde, ovale und flache Obijime, ebenso wie ein- und mehrsträngige. Besonders wertvolle Obikordeln werden aus vielen einzelnen Seidensträngen gefertigt oder zum Beispiel mit kunstvollen Flechtmotiven veredelt. Das mehrfarbige Exemplar im letzten Bild wurde zwar in einer einfachen Technik geflochten, es wurde jedoch in mehrere Stränge unterteilt, um so die Eleganz der Kordel zu erhöhen.

Beim Binden des Obi wird die Obijime außen um den Obi herumgelegt und vor dem Bauch verknotet. Die Enden werden rechts und links hinter die Obijime gesteckt. Es gibt eine Sorte Obijime, bei denen man den Knoten nach hinten, in die Obischleife hinen, schiebt (sanbuhimo).

Mehr Details erfahren Sie in der Artikelserie über die Obijime. Hier geht es zum ersten Teil…